Montag, 19. Juli 2010

Washington, Tag 1 - Im Zentrum der Macht

Heute stand der Besuch einer ganzen Reihe von politischen Gebaeuden auf dem Programm. Als erstes stand das Weisse Haus auf der Liste. Wie wir allerdings erkennen mussten, werden wir es zumindest auf dieser Reise nicht von innen erblicken koennen. US-Amerikaner haben sich ueber ihren Gouverneur anzumelden um reinzukommen, Auslaender irgendwie direkt beim amerikanischen Staat, mit einer Wartezeit von zwei bis sechs Monaten. So lange werden wir aber leider nicht mehr hier bleiben.
Aber auch schon von aussen ist das Weisse Haus natuerlich eine Pracht und das kleine Museum im Visitors Center erzaehlte bereits einiges ueber das Wohnhaus des amerikanischen Staatsoberhauptes.

Als naechstes versuchten wir es beim Washington Memorial, einem Obelisk auf der National Mall, dem ellenlangen Park, auf dessen Linie auch das Capitol steht. Auf jeden Fall war uns der Zutritt auch hier verwehrt, allerdings weniger aufgrund unserer Staatsbuergerschaft, sondern viel mehr, weil bereits alle Tickets weg waren. Wer eines erhalten moechte, muss am Morgen um ungefaehr 6.30 vor dem Tickethaeuschen stehen. Zumindest mir ist das fuer die Ferien viel zu frueh.

Also machten wir uns auf den langen Weg zu einem weiteren Teil des Machtzentrums: Dem Capitol. Hier konnten wir uns nach der Sicherheitskontrolle ohne weitere Probleme einer Gruppe anschliessen und somit einen Teil des Inneren des imposanten Gebaeudes sehen zu koennen. Dazu gehoerte in erster Linie die Kuppel des Capitols. Nicht gerade vergleichbar mit der vom Petersdom, aber ebenfalls ziemlich imposant und im Raum selbst ist ebenfalls viel polithistorisches zu sehen, somit natuerlich auch unzaehlige Statuen von ehemaligen Praesidenten.
Durch einen Tunnel mit dem Capitol verbunden, ist die Library of Congress oder auch Jeffersons Building (nach dem dritten Praesidenten der USA) genannt. Durch diese einfachen Umstaende kamen wir ebenfalls in den Genuss des Bibliotheksgebaeude, wobei allerdings ein Eintritt in die Bibliothek selbst nicht moeglich ist. Viel Symbolik, viel Architektur und auch viel versuchte Kunst steckt in diesem Gebauede.


Zu guter letzt sollte noch der Suprem Court (das hoechste Gericht der USA) folgen. Natuerlich bei Andi zuoberst auf der Liste bei den Must-to-sees. Auch dieser Bau glaenzt mit grandioser Architektur, viel Symbolik und interessanten Hintergrunddetails. Dabei mussten wir bemerken, dass Marmorbau selbst mit Sonnenbrille, bei voller Sonneneinstrahlung aeusserst unangenehm blendet.


Im Uebrigen ist anhand der Gebaeude unschwer zu erkennen, dass Washington eine aus dem Boden gestampfte Hauptstadt ist (leben im Zentrum doch gerade einmal um die 600'000 Einwohner). Die politischen Gebaeude sind zwar imposant, sehenswert und auch vielfaeltig, sowie im Grundsatz klassizistisch gehalten. Dabei wirken alle anderen Gebaeude etwas ideenlos, langweilig und teilweise gar Fehl am Platz. Die Stadt ist somit lediglich wegen ihrer politischen Bedeutung sehenswert. Dies mindert aber die Beeindruckung dieser Stadt nicht. Im Gegenteil, aber das Nebeneinander von Klassizismus beziehungsweise politischer Macht und der Versuch eines normalen Stadtlebens erscheint auch heute noch etwas kuenstlich herbeigezaubert.


Ach ja und was das Wetter anbelangt: Warm ist und bleibt defintiv nur der Vornahme. Wenn ich denke, dass dies allerdings nur einen Vorgeschmack sein koennte auf das, was uns im Sueden noch erwarten duerfte, dann schwant mir Uebles. Da wird wohl ein Bad im Meer oefters zurecht kommen. Und unter solchen Umstaenden ist es auch absolut verstaendlich, weshalb die Amerikaner so an ihren Klimaanlagen haengen. Auch ich moechte sie mir nicht im Traume wegdenken. Denn wir wissen ja wie es ist, ohne schlafen zu muessen: Remember Boston.

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