Sonntag, 18. Juli 2010

Transfer Philadelphia - Washington D.C.; schlussendlich ein ungluecklicher Tag

Nach dem wir am letzten Abend in Philadelphia per Umwege mit einem zuvor im Hostel kennengelernten Argentinier, noch einmal den Weg in die Bars fanden, ging es heute also auf den Weg in Richtung Hauptstadt. Dabei war zumindest ein Halt fest geplant.


Um auf den Spuren unserer Vorfahren zu folgen, machten wir mit unserem Auto naemlich einen kleinen Abstecher nach Lancaster. Lancaster war fuer einen Tag die Hauptstadt der USA, damals naemlich, als die Abgeordneten aus Philadelphia von den Englaendern richtig gehend vertrieben wurden. Lancaster bildet heute noch der Ausgangspunkt des Dutch-County von Pennsylvania. Dabei hat Dutch nichts mit der deutschen Uebersetzung "hollaendisch" zu tun, sondern viel mehr mit einer Art Bezeichnung fuer "Deutsches Land". Dies natuerlich unter anderem deshalb, weil hier die Amish ansaessig sind. Also vornehmlich ausgewanderte Deutsche und Schweizer. Die Amish-Schweizer kommen bekanntlich urspruenglich hauptsaechlich aus dem Emmental. Wundert das? ;-)
Im Uebrigen ist damit fuer uns das Pennsylvaninan German auch recht verstaendlich. Dieses Deutsch wird heute von den Amish immer noch gesprochen, geschriebene formelle Sprache ist Hochdeutsch, fuer die Kommunikation mit der Aussenwelt dient das Englisch.
Lancaster ist ansonsten allerdings eine ziemlich langweilige Kleinstadt von etwas ueber 50'000 Einwohnern. Also wenig spektakulaer, bis auf das bisschen Geschichte ueber die Amish, das wir hier erfahren konnte.
Ach ja und ein Amish-Dorf besuchten wir nicht. Wir haben etwas gegen Menschenzoos,... ;-)


Ziemlich kurzfristig, nach dem Andi ein weiteres Mal den Reisefuehrer konsultiert hatte, landeten wir in Annapolis, der Hauptstadt des Bundesstaates Maryland. Die rund 35'000 Einwohner zaehlende Kleinstadt ist aeusserst idyllisch und liegt wunderbar an der Meeresmuendung. Jachten zuhauf, alte Gebaeude wo das Auge hinreicht und einen unvergleichbaren Charme. Ein absoluter Volltreffer.


Damit war aber es aber dann mit den Volltreffern an diesem Tag, zumindest fuer mich. Zuerst hatten wir so ziemliche Muehe mit dem amerikanischen Tanksystem, da hier andere Ausdruecke fuer das Benzin verwendet werden. Dank netter Hilfe des Tankstellenshopverkaeufer erhielten wir ein erneut vollgetanktes Auto. Nur dummerweise hatten wir vor lauter Freude, dass das Tanken doch noch klappte, etwas essentielles vergessen: Den Tankdeckel und den Verschluss zu schliessen. Und wo wohl haben wir dies bemerkt? Richtig, auf dem Highway in Richtung Washington. Somit nutzten wir zum ersten Mal den Pannenstreifen um unser Auto wieder vollstaendig fahrtuechtig zu kriegen.


Kaum in Washington angelangt, mussten wir bemerken, dass Stadtverkehr zwar immer noch Spass macht, hier die Strassenfuehrung aber um einiges komplizierter ist als dies noch in Philadelphia der Fall war. So kam es, dass uns vor lauter Konzentration auf den Strassenverkehr wohl noch eine Busse ins Haus flattern wird. Bei einer etwas unuebersichtlichen Kreuzung ueberfuhren wir womoeglich eine rote Ampel, wir bemerkten dies, weil ploetzlich gehupt wurde und weil uns ein greller Blitz ziemlich blendete.


Auf jeden Fall haben wir unsere Unterkunft auch in Washington schlussendlich gefunden und machten uns auf eine erste kleine Erkundungstour. Dabei dachte der Kluge, er laesst den Pass im Hostel. Leider eine ziemlich dumme Idee. Fuer die Erfrischung im Rockcafe wurde erstmals ueberhaupt auf unserer Reise ploetzlich der Pass verlangt und die ID war nicht mehr gut genug. Leider hatte nur Andi den Pass dabei und somit verliessen wir ohne die Wimpern zu zucken den Schuppen wieder.
Wir fanden dann doch noch eine Bar die uns auch mit einer ID einen erfrischenden Sangria servierte, da ich aber zu der ungeschickteren Sorte gehoere, tropfte mir aus unerklaerlicher Weise tatsaechlich etwas von diesem roten Getraenk auf die neuerworbenen Shorts.



Naja, hoffen wir, dass sich auch Washington, nach dem kleinen Platzregen von soeben, morgen von seiner schoensten Seite zeigen wird und zumindest das Pech bereits eine Station weiter unten im Sueden oder noch besser, sich bereits wieder auf den Weg in den Norden gemacht hat.

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