Montag, 26. Juli 2010

Von Washington nach Key West, Tag 5 - Endlich daheim

Von unserer Unterkunft war es ein Katzensprung in die Kleinstadt Savannah. Viel zu bieten hat die von Engländern gegründete Stadt allerdings nicht. Sie hat gerade durch die Lage am Savannah River einen gewissen Charme und ein Rundgang durch die einstige, äusserst wichtige Handelsstadt ist auf jeden Fall lohnenswert, aber nicht zwingend. Dies weil mit Charleston bereits eine ähnliche Stadt, die den südamerikanischen Baustil allerdinga noch etwas stärker verkörpert, bereits auf unseren Weg lag.

So liessen wir anschliessend das ziemlich junge Jacksonville, welches zugleich auch im Schatten der zwei vorangegangenen Städte steht, links liegen. Dies auch deshalb, weil Jacksonville weniger durch Geschichte als viel mehr durch Moderne glänzt. Da es aber eine "Kleinstadt" ist, war sie aufgrund ihrer fehlenden Geschichte für uns zu wenig spannend. Interessantes Detail am Rande: Jacksonville ist flächenmässig die grösste Stadt Amerikas.

Mit Jacksonville sind wir sogleich "daheim" angekommen. Wie beim ersten Auto haben wir nämlich auch beim Zweiten ein Nummernschild des Staates Florida.
Als nächstes folgte ein Besuch in der ältesten Ortschaft auf dem amerikanischen Festland: St. Augustine. Bereits 1513 waren die Spanier hier, nämlich auf der Suche nach dem Jungbrunnen, einer von den Indiandern erfundene Saga um die unliebsamen Eroberer loszuwerden. Als vertriebene Hugenotten nach der Mitte des 16. Jahrhunderts an diesem Ort Zuflucht fanden, kehrte auch das Interesse der Spanier zurück und so gründeten sie St. Augustine. Da St. Augustine ein guter Handelsausgangspunkt war und später durch die von den Engländern gegründeten Städte Charleston und Savannah, sowie durch deren Kolonien in Cuba etc. stets in Gefahr war, bauten die Spanier eine "uneinnehmbare" Festung namens Castillo de San Marcos. Eine sternenförmige Festung aus weichem "Muschelstein". Dieses weiche Gestei war überraschend stabil und liess Erschütterungen durch Kanonenkugeln kaum zu, im Gegensatz zu härterem Gesteine. Somit konnte das Castillo auch nie per Krieg eingenommen werden. Die Engländer erhielten es nämlich indem sie den Spaniern im 18. Jahrhundert Florida abkauften.
Eine soziale Tat leisteten wir zudem heute auch noch: Ein völlic verzweifelter Amerikaner bat um einen kleineren Geldbetrag, damit er sich das Busticket nach Hause leisten konnte, da er seinen fahrplanmässigen Bus verpasste. Wie ein Bettler sah er nicht aus, er hätte uns sogar seinen leeren Geldbeutel mit seinen Ausweisen uns überlassen, damit wir einen Gegenwert gehabt hätten. Für diesen Geldbetrag war mir das aber zu aufwendig, also gaben wir ihm das Geld und meine E-Mail-Adresse. Ob wir noch etwas von ihm hören werden, bezweifle ich unterdessen zwar, aber wenn wir ihm für diesen Geldbetrag wirklich eine Hilfe waren, dann soll das auch so gut sein.

Die Unterkunftssuche ging auch heute reibungslos von statten, so dass wir uns noch ein kleines Fährtchen ans Meer gönnten, in Flagler Beach genossen wir zum ersten Mal Meereswasser und Sandstrand in vollen Zügen. Und hinterher sollte eine runde Schwimmen im Hoteleigenen Swimmingpool folgen. So lässt sich der heisse Sommer des amerikanischen Südens prächtig aushalten.

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